Was ist der Autotuber Modus?
Ein Plus an Sicherheit! Vom Prinzip her funktionieren die sogenannten
Autotuber genau wie normale Tube-Sicherungsgeräte, auch wenn die Form
nicht immer darauf schließen lässt.
Diese Geräte besitzen einen Mechanismus, der im Falle eines Sturzes
eine so starke Reibung am Seil erzeugt, dass es nicht mehr durchlaufen
kann. Dadurch ist das Halten eines Sturzes weniger von der eigenen
Handkraft abhängig. Autotuber bieten so deutlich höhere
Sicherheitsreserven als die klassischen Tuber. Man sollte allerdings
stets die Angaben der Hersteller bezüglich der zu verwendenden Karabiner
und des zugelassenen Seildurchmessers beachten. Nur bei den angegebenen
Seildurchmessern wird die extrem hohe Bremswirkung gewährleistet. Dabei
gilt überwiegend, je dicker das Seil, desto größer die erzeugte Reibung
und damit die Blockierung des Seils. Dennoch muss selbstverständlich
auch bei Verwendung eines Autotubersstets das Bremshandprinzip
eingehalten werden. Man sollte beachten, dass durch die enorm hohe
Bremswirkung des Autotubers am Seil dynamisches Sichern nur durch
Körperdynamik möglich ist. Auch unsere Autotuber-Sicherungsgeräte werden
nach dem Vorschlag EN Norm 15151-2, also als manuelle Bremsgeräte
geprüft. Dies ist jedoch nicht verpflichtend und wird von jedem
Hersteller individuell gehandhabt.
Vorteile:
- Sehr hohe Sicherheitsreserve durch hohe Bremswirkung am Seil
- Geringer Kraftaufwand beim Halten
- Intuitives Bedienungsprinzip
- Schnelles Seilausgeben möglich
- Je nach Bauart auch mit Zwillings- und Halbseilen verwendbar
- Sehr geringe Krangelbildung im Seil
Nachteile:
- Dynamisches Sichern ist nur mit Körperdynamik möglich
- Handhabung muss geübt werden
Was ist der Tuber Modus?
Laut dem Deutschen Alpenverein (DAV) sind Tuber bis heute die mit
Abstand am meisten verwendeten Sicherungsgeräte. Alle unsere
Tuber-Sicherungsgeräte bei EDELRID entsprechen den vorgeschlagenen
Werten der europäischen Norm 15151-2. Die Tuber Sicherung entspricht im
Grunde genommen auch heute noch der ursprünglichen Sticht Platte. Daher
sprechen viele Kletterer auch von „Sichern mit Platte", wenn sie Tuber
verwenden. Die Bremswirkung beruht auf dem Doppelknickprinzip. Das Seil
wird also zweifach umgelenkt: einmal um den Karabiner und einmal am
Gerät nach unten. Durch die so entstehende Reibung wird eine
Bremskraftverstärkung erreicht, die ausreicht, um mit der eigenen
Handkraft einen Sturz zu halten. Allerdings funktioniert die
Tuber-Bremskraftverstärkung nur dann, wenn das Bremsseil nach unten
gehalten und so der zweite Knick erzeugt wird. Eine Fehlanwendung birgt
große Gefahren mit drastischen Folgen. Wird die Bremshand losgelassen
oder über bzw. vor den Tuber gehalten, hat der Sichernde im Falle eines
Sturzes kaum eine Chance, das Seil zu halten und kann einen Bodensturz
nicht mehr verhindern...
Der große Vorteil des Tubers liegt in der Gerätedynamik. Gerätedynamik
bedeutet, dass noch etwas Seil durch das Gerät läuft bevor der Sturz
vollends gestoppt wird. Mit dem Tuber ist es also mit ein wenig Übung
möglich, sehr dynamisch zu sichern.
Dadurch fällt der Kletterer bei einem Sturz weniger hart in das Seil.
Darüber hinaus ermöglichen diese Geräte ein schnelles und einfaches
Seilausgeben und -einholen.
Vorteile:
- Je nach Bauart universell einsetzbar (Vorstieg, Nachstieg, Körpersicherung)
- Dynamisches Sichern optimal möglich
- Einfaches Bedienungsprinzip
- Sehr geringe Krangelbildung im Seil
- Geringes Gewicht
- Perfekt zum Abseilen am Einzel- und Doppelstrang
- Seilschonend
Nachteile:
- Das Gerät blockiert nicht automatisch (Sicherungsfehler hat fatale Folgen)
- Bremskraft stark abhängig von Seildurchmesser und -zustand
- Teilweise recht geringe Reibungskräfte und daher hoher Kraftaufwand nötig